Geschichte der Freien Wähler

Die Entstehung von Wählergemeinschaften und ihre Entwicklung unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges finden in der einschlägigen Literatur sehr selten Beachtung. Die politischen Gegebenheiten in den Jahren nach 1945 werden zumindest als förderlich für ihre Entwicklung gesehen. Das „politische Vakuum nach 1945” und die „Aversion gegen alles was mit Politik zusammenhing, brachte in der Nachkriegszeit eine Hochkonjunktur kommunaler Wählervereinigungen mit sich. Nach der Katastrophe von Naziherrschaft und Krieg waren es Frauen und Männer der ersten Stunde, die sich für freie und unabhängige Wählergruppen zur Verfügung stellten und für Kommunalparlamente kandidierten. Sie nahmen damit das selbstverständliche Recht wahr, sich als Bürger – frei von parteilichen Interessen – an der Selbstverwaltung ihrer Gemeinde, der Stadt oder ihres Kreises zu beteiligen. Parteiunabhängige Bürger verfolgten damit am konsequentesten das Recht der kommunalen Selbstverwaltung. Dieses Recht ist inzwischen auch im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verankert und gesichert.